Rotbusch

Rotbusch ist eine Pflanzenart aus Südafrika, die zu den Hülsenfrüchtlern gehört. Seit Anfang der 1990er Jahre ist er in Europa für Aufgussgetränke als koffeinfreie Alternative zu Tee populär geworden. Er wächst nur in den Zederbergen im Südwesten der Republik Südafrika. In Südafrika ist er nicht nur Alltagsgetränk, sondern wird auch zum Kochen und Backen verwendet, sowie zur Herstellung von Kosmetik oder zur Färbung der Haare.

In Südafrika gilt der Tee als Nationalgetränk und wird meist als rooibostee bezeichnet (Afrikaans rooi ‚rot‘ und bos ‚Busch‘ – im deutschsprachigen Raum hat sich „bosch“ als falsche Aussprache von bos verbreitet).

Es ist nicht geklärt, wie alt der Rotbusch ist und seit wann er von den Menschen in den Zederbergen nördlich von Kapstadt genutzt wird. 1772 wurde er von dem Botaniker Carl Thunberg als Heilpflanze der Khoisan beschrieben.
1904 beobachtete der russische Teehändler Benjamin Ginsberg die Einheimischen bei der Teezubereitung und verstand es, den Handel und die Vermarktung von Rotbusch vor allem in Südafrika, aber auch in Europa zu etablieren.
Der Rotbusch war und ist eine wild vorkommende Pflanze. Bald konnte der Bedarf nicht mehr gedeckt werden. 1930 entwickelte der Arzt und Botaniker Dr. Petter le Fras Nortier zusammen mit den ansässigen Farmern Methoden zur feldmäßigen Kultur der Pflanze. In der Folge entwickelte sich um den Ort Clanwilliam in den Zederbergen ein blühender Rotbuschanbau. Die Anbaumethoden wurden perfektioniert und zahlreiche Sorten gezüchtet.
Die Euphorie der Farmer führte letztlich zu einer Überproduktion, und Anfang der 1950er-Jahre brach der Preis für Rotbusch ein. Deshalb wurde 1954 das staatliche Redbos Tea Control Board gegründet, das Produktionsmengen, Hygiene und Qualität dokumentieren und kontrollieren soll. Seit 1993 ist diese Behörde privatisiert und unterstützt zusammen mit der Universität in Stellenbosch die Forschung um die Teepflanze.

Zur Zeit bauen etwa 300 Farmer in Südafrika Rotbusch an. Die Pflanze wird weltweit ausschließlich im Gebiet der Zederberge etwa 200 km nördlich von Kapstadt, rund um die Städte Clanwilliam und Citrusdal angebaut. Der Tee wird in 140 Länder exportiert. Auch in Deutschland erfreut er sich wachsender Beliebtheit und ist inzwischen auch in den gängigen Supermärkten zu finden. Im Handel werden, wie bei schwarzem und grünem Tee auch, zahlreiche natürlich oder künstlich aromatisierte Sorten angeboten. Dabei ist Rotbusch in der Regel preisgünstiger als die Grün- oder Schwarzteesorten aus Asien.

Die Ernte der Rotbuschzweige erfolgt in der Wachstumsruhephase des Strauches vom Sommer bis zum Frühherbst. Zum Einsatz kommen Maschinen, überwiegend wird aber von Hand mit der Sichel geerntet.Die Zweige werden nach dem Schneiden gebündelt zur Sammelstelle gebracht. Danach werden die Zweige und Zweigteilchen geschnitten, gequetscht und mit Wasser befeuchtet. Die feuchte Masse durchläuft 8–24 Stunden eine durch das warme Klima begünstigte Fermentation. Bei diesem Prozess, man könnte ihn auch als eine Art Oxidation bezeichnen, werden Inhaltsstoffe zum Teil zersetzt, zum Teil verändert. Der Rotbuschtee erhält dadurch auch seine rotbraune Farbe und sein fruchtiges Aroma. Grüner Rotbuschtee unterscheidet sich dadurch, dass man durch schonendsten Umgang mit den geernteten Rotbuschzweigen eine Fermentation vermeidet. Nach der Trocknung erfolgt noch die Reinigung mittels Sieben und die Pasteurisation mit Wasserdampf. Der Grüne Rotbuschtee hat einen wesentlich feineren Geschmack und größere gesundheitsfördernde Eigenschaften, weil wichtige Inhaltsstoffe nicht durch die Fermentation verloren gehen.

Die Inhaltsstoffe von Rotbusch, u.a. Phenole und Flavonoide, wurden von Hegnauer referiert. Beim Trocknen und Fermentieren verändert sich die Zusammensetzung. Rotbuschtee enthält im Gegensatz zu anderen Teearten kein Koffein und wenig Gerbstoffe, wodurch eventuelle negative Folgen wie bitterer Geschmack, Dehydratation oder Schlaflosigkeit nicht auftreten.

Wie eine Reportage der Kapstadter Wissenschaftspublizistin Leonie Joubert dokumentiert, sind die Rotbusch-Farmen vom Vordringen der Wüsten infolge der weltweiten Klima-Erwärmung zunehmend in ihrer Existenz bedroht. Die mittlere Lebensdauer der Sträucher ist demnach von 12 auf fünf Jahre zurückgegangen. Forscher der regionalen Organisation Indigo Development & Change versuchen nun, besonders widerstandsfähige wilde Rooibos-Sorten einzukreuzen, die besser an harte Umweltbedingungen angepasst sind als die bisherigen gewerblichen Nutzpflanzen. Stärkere, dürreresistente wilde Arten erreichen demnach ein Lebensalter von bis zu 50 Jahren und überstehen oft lange Trockenheit.

Wir bieten nur hochwertige Rotbuschqualitäten mit gründlichster Aussiebung und Reinigung an. Je feiner und häufiger der produzierte Rotbusch gesiebt wurde, desto gleichmässiger und hochwertiger ist das Endprodukt. Unsere Tees sind von einer "super grade"-Qualität aus kultiviertem Wildwuchs. Die Nadeln sind lang und gleichmässig, Ein Zeichen von erster Güte, die sich von dem "choice grade" klar abhebt.